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In die Hölle und zurück - Zwei Tage unterwegs mit DA20XOTA PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: DL4ROB   
Sonntag, den 09. Juni 2024 um 07:23 Uhr

"Willkommen in der Hölle", so stand es auf der Tafel am Biergarteneingang. Ich hatte mich Anfang Juni 2024 für eine Zweitages-Tour für eine Übernachtung in der Höllentalangerhütte angemeldet. Nach einigen Tagen Regenpause sollte das Sondercall DA20XOTA mal wieder in die Luft gehen. Auf dem Programm standen mehrere SOTA- und GMA-Aktivierungen.

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Start der Tour war am Kreuzeck, das ich per Bahn und Seilbahn erreicht habe. Grober Plan für dem ersten Tag war der Übergang vom Kreuzeck ins Höllental über den Rindersteig, sowie die Aktivierung einiger Gipfel, die auf dem Weg lagen. Für den zweiten Tag hatte ich mir die Riffelspitzen am Ende des Höllentals, vorgenommen. Details wollte ich mit den Hüttenwirten besprechen. Mit dabei war meine übliche SOTA-Funkausrüstung: Handfunkgerät und J-Pole-Antenne für 2m. Für die nötige Höhe hatte ich einen 6m-GFK-Mast im Gepäck. Kurzwelle war geplant in CW auf 20m, 30m und 40m, mittels MTR3b Transceiver und endgespeister HW-Dipol-Antenne.

Nach kurzem Marsch hatte ich das Kreuzjoch (SOTA DL/WS-037) erreicht. Auf dem Gipfel war ich die meiste Zeit allein, und konnte mich gemütlich niederlassen. Nachdem ich auf 2m diverse Kontakte hatte, und als auch die Kurzwelle "leergefunkt" war, standen 45 QSOs in Log. Guter Start soweit.

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Leider ist mir beim Abbau der Drahtantenne das letzte Stück Draht abgerissen. Die weitere Benutzung für 40m war somit unsicher. Immerhin konnte ich bei der nächsten Pause den Bruch notdürftig flicken und die beiden Enden zusammendrehen.

dl44rob 2024 11 Da der Weg bis zur Hütte noch weit war, und es einige Gipfel zu aktivieren galt, beschränkte ich mich für den Rest des Tages mit QSOs auf 2m. Als nächstes als kam das Kreuzeck (GMA) dran, netterweise fand ich einen Zaun für den Mastaufbau.

dl44rob 2024 07 Blick vom Kreuzeck auf Garmisch, auf der rechten Seite der Wank und weitere Berge aus DL/EW

Um Richtung Rinderscharte zu kommen, musste ich nun nach oben Richtung Osterfelderkopf. Dabei kam ich am Längenfelder Kopf vorbei, den ich einige Tage zuvor als neuen Gipfel in dieGMA-Datenbank eingetragen hatte. Dort angekommen, traf mich mal wieder starker Nebel, weder Osterfelderkopf noch Alpspitze waren zu sehen. Auch hier hatte ich eine handvoll FM-Verbindungen auf 2m.

dl44rob 2024 10 Längenfelderkopf

Die vierte und letzte Aktivierung des Tages war dann auf dem GMA-Gipfel des Osterfelderkopfs geplant. Dieser ist wohl besser bekannt durch die Bergstation der Alpspitzbahn, und der Alpspix-Aussichtsplattformen. Durch den Nebel konnte ich leider mal wieder nichts sehen. Auch der schwindelerregende Blick in die Tiefe wurde mir verwehrt. Vorteil der fehlenden Aussicht war jedoch, dass kaum Leute vor Ort waren. Vermutlich ist die Gegend beim schönerem Wetter ziemlich von Touristen überlaufen.

dl44rob 2024 06 Alpspix, ganz leer

Mein Shack: Bequemer Funkbetrieb mit Tisch, und Geländer für die Antenne. Auch hier wieder ohne KW.

dl44rob 2024 03 Funktechnisch war der erste Tag damit zu Ende, und ich wanderte hinab ins Höllental. Gegen 17:30 kam ich dort an, und ließ den Tag gemütlich ausklingen.
Wie bereits gesagt: "Willkommen in der Hölle!"

Nach Rücksprache mit den Hüttenwirten stellte sich heraus, dass der ursprünglich geplante Aufstieg zur Riffelspitze wegen Schnee noch nicht möglich war. Auch der Übergang übers Hupfleitenjoch, zurück zum Kreuzeck, war wegen einer Baustelle gesperrt, sodass sich für den zweiten Tag wieder der Rindersteig anbot. Also ging am nächsten Morgen wieder auf gleichem Weg zurück. Kurz vor der Rinderscharte lag noch sehr prägnant ein weiterer GMA-Gipfel, die Höllentorspitze. Der Zustieg war mit "Klettern 2" ausgewiesen. Leider musste ich die Kletterpartie ungefähr auf halber Höhe abbrechen, der Weg erschien mir diesmal zu schwierig.

dl44rob 2024 08 Höllentorspitze vom Anger aus

dl44rob 2024 02 Die Höllentorspitze kommt immer näher

Nach dem Abbruch der Klettertour stand nun als nächstes wieder der Osterfelderkopf auf dem Programm. Auch diesmal war wieder wenig los, sodass ich nahezu ungestört die Drahtantenne aufhängen konnte. Nun kam der Schreck: Nach dem ersten QSO auf 30m (danke Mario!) versagte das Paddle. Statt vernünftig zu morsen, brachte ich nur noch Dits zustande. Ich konnte noch eine Station nach DA20XOTA rufen hören, aber leider nicht mehr antworten. Erst viel später, wieder zu Hause, konnte ich die Ursache ermitteln: Das dreiadrige Kabel war, ca 5cm vom Stecker entfernt, an einer Ader gebrochen. Die Fehlerstelle war also quasi unsichtbar, und konnte natürlich unterwegs nicht repariert werden.

Von da an waren die QSOs rar, ich musste mich erneut auf 2m beschränken. Immerhin hats noch gelangt für jeweils eine kurze Aktivierung des Osterfelderkopfs und des Kreuzecks.

Fazit: Es war eine tolle Tour! Danke an alle QSO-Partner für die netten Verbindungen. Leider war die QSO-Ausbeute auf Grund der technischen Unfälle eher mäßig.
Immerhin hatte ich Glück mit dem Wetter. Bis auf wenige Minuten Nieseln, gab es keinen Regen.

73 von Robert, DL4ROB